Gaspermeation für die Biogasaufbereitung - das Netzeinspeisungsprojekt Bruck/Leitha, die größte Biomethanproduktion Österreichs

  • Posted on: 11 June 2018
  • By: mmiltner
TitleGaspermeation für die Biogasaufbereitung - das Netzeinspeisungsprojekt Bruck/Leitha, die größte Biomethanproduktion Österreichs
Publication TypeJournal Article
Year of Publication2007
AuthorsHarasek M, Miltner M, Makaruk A, Schlager R
JournalChemie Ingenieur Technik
Volume79
Issue9
Pagination1334-1335
Abstract

Mit dem Ökostromgesetz 2002 wurden in Österreich bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen für die Stromproduktion landwirtschaftlicher Biogasanlagen geschaffen. Bei der Produktion von Strom aus Biogas mit Gasmotoren fällt eine beachtliche Menge an Wärme an, für die im Sinne der Energieeffizienz eine entsprechende Nutzung zu finden ist. Viele Standorte sind daher für die Errichtung von Biogasanlagen nicht geeignet, weil oft keine Wärmeabnehmer vorhanden sind. Eine interessante Alternative bietet die Biogasaufbereitung und die Einspeisung des aufbereiteten Biogases (Biomethan) in Erdgasnetze. Diese Lösung erhöht den energetischen Gesamtnutzungsgrad deutlich.

Die Dauerbetriebsfähigkeit eines Konzeptes mit zweistufiger Gaspermeation in einer größeren Anlage wird nachgewiesen. Die Anlagenkapazität beträgt 100 m³/h Biomethan, was einer Rohbiogaskapazität von ca. 180m³/h entspricht.

Kriterien für einen geeigneten Standort sind die Nähe zu einer Erdgasleitung mit ausreichender Abnahmekapazität, d. h. keine Einschränkung durch die Abnahmedynamik des Gasnetzes, und das Bestehen einer Biogasanlage mit ausreichender Produktionskapazität am Standort. Der Standort der Biogasanlage Bruck/Leitha südöstlich von Wien erfüllt diese Kriterien. Das gereinigte Gas wird in eine nahe Erdgasleitung eingespeist, die die Stadt Bruck/Leitha versorgt. Mit dem zweistufigen Membrantrennverfahren kann die Biomethanqualität gemäß ÖVGW G31/G33 (ähnlich DVGW G260) eingehalten werden.

Das Gesamtverfahrenskonzept: Biogasanlage mit Entschwefelung, Biogasaufbereitung und Netzeinspeisung inkl. Odorierung wurde aufeinander abgestimmt. Die biologische Entschwefelung wurde auf die Dosierung von Sauerstoff umgestellt. Die Gaspermeationsanlage mit vorgeschalteter Feinentschwefelung wurde im Sommer 2007 in Betrieb genommen. Erste Betriebserfahrungen zeigen die hohe Flexibilität der Aufbereitung für variierende Rohgaszusammensetzungen und Produktionskapazitäten.

URLhttps://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/cite.200750405
DOI10.1002/cite.200750405